Ministerin Gebauer: Bei der Qualifizierung von IT-Nachwuchs sind die Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen ganz vorne mit dabei
Start des Schulversuchs „Fachoberschule Informatik“
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Schulministerin Yvonne Gebauer hat am Donnerstag, 13. August 2020, am Robert-Bosch-Berufskolleg in Dortmund gemeinsam mit allen beteiligten Berufskollegs den Startschuss für den landesweiten Schulversuch „Fachoberschule für Informatik“ gegeben. Somit soll ein optimaler Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in der Informationstechnologie ermöglicht werden. Die Kaufmännische Schule Tecklenburger Land (KSTL) in Ibbenbüren ist eines von insgesamt zehn Berufskollegs an dem dieser Bildungsgang angeboten wird.
Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Wir starten ein Bildungsangebot, das die Qualifizierung von IT-Nachwuchs ins Zentrum stellt. Wieder einmal sind die Berufskollegs ganz vorne mit dabei auf unserem Weg der Qualifizierung von IT-Nachwuchs. Mit der Fachoberschule für Informatik schaffen wir eine solide Grundlage für die anspruchsvollen IT-Ausbildungsberufe und IT-Studiengänge und verbessern so den Einstieg der Schülerinnen und Schüler in eine duale Ausbildung oder ein Fachhochschulstudium. Die Fachrichtung Informatik in der Fachoberschule ist bundesweit ein Novum.“
Die Einrichtung des Schulversuchs wurde vor einem Jahr vom Landtag beschlossen. Der neue Bildungsgang „Fachoberschule für Informatik“ ist gleichzeitig ein Schulversuch der Kultusministerkonferenz (KMK), da eine eigenständige Fachrichtung Informatik in der entsprechenden KMK-Rahmenvereinbarung bisher noch nicht vorgesehen ist.
Unter Berücksichtigung der neu geordneten dualen IT-Berufe wurden für den Bildungsgang Profilfächer wie Softwareentwicklung und -engineering, Betriebssysteme/Netzwerke und Datenbanken entwickelt. Zentraler Bestandteil des Kompetenzerwerbs ist ein hoher Praxisanteil in der Jahrgangsstufe 11 der Fachoberschule. Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss (Fachoberschulreife) erwerben in dem neuen Bildungsgang in zwei Jahren die Fachhochschulreife sowie berufliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich Informatik. In Klasse 11 besuchen die Schülerinnen und Schüler an 1,5 Tagen je Woche mit 12 Stunden (donnerstags 8 Schulstunden, freitags 4 Stunden) den Schulunterricht an den KSTL. An 3,5 Tagen sind die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Jahrespraktikums im Unternehmen. Allerdings wurde und wird die Praktikumssuche der Schülerinnen und Schüler durch Corona erschwert. „Aktuell haben 50 % der Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsplatz. Wir sehen die FOS 11 Informatik als eine große Chance für die Region im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung und Förderung im IT-Bereich. Allerdings bedarf es dafür natürlich auch der Mithilfe der Unternehmen, um den Praxisanteil zu ermöglichen“, so der stellvertretende Schulleiter Martin Middendorf. Sollten Unternehmen Fragen zur FOS Informatik haben bzw. einen Praktikumsplatz im Bereich IT anbieten wollen, wenden Sie sich bitte an die Schule (mg@kstl.de).
Foto: Tina Umlauf