It‘s getting hot in here! Act together!
Im Planspiel-Workshop der Zeit-Stiftung für unsere EuropaassistentInnen
Act together! – mit dieser Aufforderung lädt die ZEIT-Stiftung Schülerinnen und Schüler in diesem Frühjahr zum EuropaCamp 2021 ein. Wir waren dabei.
In einem Online-Planspielworkshop zur Zukunft der EU wollten wir herausfinden, wie Verhandlungen in der EU funktionieren und wie die nationalen VertreterInnen gemeinsam zu einer europäischen Lösung gelangen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch Planpolitik (Berlin).
Für den 28.04.2021 haben wir für uns das Thema „It‘s getting hot in here! Die EU auf dem Weg zur Klimaneutralität“ ausgewählt. Vor dem Hintergrund des von der EU-Kommission ausgerufenen Zieles der Klimaneutralität bis 2050 wollten wir einen näheren Eindruck von der Arbeit der EU-Institutionen bekommen.
Tabea Böker, Max Schmidtke und Lilith Daxner haben uns informativ und unterhaltsam durch den Abend begleitet. Gleich zu Beginn wurde festgestellt: 93 % der EU-Bevölkerung hält Klimaschutz für wichtig, unter jungen EU-Bürgern ist es das wichtigste Thema, worum sich die EU kümmern sollte.
In dem Planspiel haben wir die Rollen nationaler Vertreter im „Rat der EU“ übernommen, um über die Zukunft der EU-Klimapolitik zu diskutieren und sich gemeinsam auf Lösungen für die europäische Klimapolitik zu einigen. Dazu wurden zunächst von den 9 exemplarisch ausgewählten Ländern ein länderspezifisches Eingangsstatement formuliert, die in der vom Generalsekretariat geleiteten Sitzung präsentiert und anschließend diskutiert wurden.
In der kontroversen Diskussion der VertreterInnen zu der von der EU-Kommission anvisierten Klimaneutralität in 2040 sowie die Frage, ob die einzusetzenden Gelder an den Klimaschutz gebunden werden sollen, wird deutlich, wie schwer es ist, bei unterschiedlichen Interessen eine gemeinsame europäische Lösung zu finden. Dies spiegelt sich wieder in den Abstimmungs-ergebnissen der Debatte zu den beiden Artikeln.
Artikel 1: Soll die Klimaneutralität noch vor 2050 angestrebt werden? erhielt nicht die notwendige 2/3 Mehrheit, für Artikel 2 wurde einstimmig ein Kompromiss gefunden, der alle zufrieden stellt: Die Gelder der EU gehen in wirtschaftlich schwache Regionen und außerdem wird ein Extratopf nur für Klimaschutz entwickelt.
Am Ende des kurzweiligen 3-stündigen Online-Planspiels war allen Beteiligten klar: Damit das gemeinsame Projekt „Europa“ gelingen kann, müssen wir den Willen haben, es gemeinsam voranbringen zu wollen. Dafür notwendig ist es, sich mit der Meinung und Lebenssituation anderer europäischer Länder auseinanderzusetzen und Kompromisse aushandeln zu wollen.