Flucht, Vertreibung und Heimat

Kaufmännische Schulen: Abschlussklassen besuchen Auswandererhaus

„Ich fühle mich so, als würde ich wirklich auswandern“, sagte Celine Onnebrink beim Betreten des Ozeandampfers. Die Oberstufenklassen der Höheren Handelsschule und der Fachoberschule besuchten gemeinsam das Auswandererhaus in Bremerhaven. Alle Schüler bekamen eine Person zugeteilt, die über Bremerhaven ein- oder ausgewandert ist. Mit dem Boardingpass gelangte man von der Kaje auf das Schiff zur Überfahrt in die neue Welt. So versetzte sich jeder in die Situation der Migranten. Erschrocken stellten die Schüler*innen fest, unter welch beengten Verhältnissen die Menschen auf den Schiffen untergebracht waren. Sie alle sind zu verschiedenen Zeiten aus Deutschland ausgewandert. Häufig sind sie aus den gleichen Gründen geflohen, aus denen Menschen heute aus ihren Ländern fliehen: Hunger und Verfolgung. Im Schiffsspeisesaal konnte man auf Wunsch Auswanderergerichte probieren: Labskaus und Steckrübeneintopf waren für die Ibbenbürener Landratten besonders außergewöhnlich. Auf der Rückfahrt im Bus gab es viel zu erzählen. Kim Marie Walterskötter sprach wohl für viele, als sie sagte: „Ich habe viel über Flucht und Vertreibung gelernt.“