Von Blutzuckertest bis Chorgesang beim Gesundheitstag

Um die Schüler der Kaufmännische Schulen Tecklenburger Land für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren, gab es nun zum zweiten Mal einen Gesundheitstag mit knapp 20 Angeboten.

Ein Piks, dann gibt‘s den Blutzuckerwert: Das Checken der Vitalwerte und des Körperfetts war ein Angebot beim Gesundheitstag an den Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land.

Ein kleiner Piks, schon bildet sich an Rafael Schinmans Finger ein Tropfen Blut. Wenig später kennt der Schüler des Wirtschaftsgymnasiums seinen aktuellen Blutzuckerspiegel und kurz darauf auch den Blutdruck. „Das ist ein gutes Check-up für mich selber“, sagt der 17-Jährige, während nun seine Mitschüler Bekanntschaft mit der winzigen Nadel machen. Ein paar Meter weiter messen ein paar Schülerinnen ihren Körperfettanteil, während andere ihr Lungenvolumen testen.

Es ist Gesundheitstag an den Kaufmännischen Schulen Tecklenburger Land. Zum zweiten Mal hat die Schule Vertreter von Krankenkassen, aber auch von Pro Familia, der Caritas-Sucht- und Drogenberatung und der Aids-Hilfe Osnabrück eingeladen, um Schüler für das Thema zu sensibilisieren. Die 400 Jugendlichen und jungen Erwachsene, die an diesem Montagmorgen eigentlich Unterricht hätten, konnten aus knapp 20 Angeboten auswählen. Mehrere davon gestalten ihre Lehrer. So macht Christian Heinz, Religionslehrer und evangelischer Pastor, mit den angehenden Einzelhandelskaufleuten gerade Lockerungsübungen für Stimme und Körper. Gleich werden sie im Chor singen. Auch das gehört zur Gesundheit, sagt Stefanie Spitthöver, die den Tag federführend organisiert hat: die seelische Gesundheit, sich wohlfühlen. „Musik entstresst.“ Das könne auch bei Prüfungsangst helfen. „Gesundheit ist wichtig, um überhaupt lernen zu können“, fasst Spitthöver zusammen, warum die Schule sich für dieses Zusatzprogramm entschieden hat und auch das Prädikat „Gute gesunde Schule“ trägt. Im Rahmen der Möglichkeiten wolle die Schule diese Auszeichnung mit Inhalt füllen.

Immer wieder falle zum Beispiel auf, dass der Medienkonsum der Schüler „extrem“ sei – oft einhergehend mit starkem Bewegungsmangel, nennt Spitthöver ein Beispiel, wofür der Gesundheitstag sensibilisieren soll. Mit der Rückenschule von Verena Höfle und der Einführung in den Fitnessraum arbeitet die Schule an diesem Tag dagegen an. Spielsucht ist dagegen das Thema bei einem Quiz im Klassenraum, daneben geht es aber auch um „Wohlfühlen im Unterricht“, um Gesprächsführung, Sexualität und Partnerschaft oder auch Life Kinetik.

„Wir merken, dass wir Schüler haben, die nicht so gesund leben“, sagt Martin Middendorf, stellvertretender Schulleiter. Die Schüler würden häufig zu viel zocken, ungesund essen und zu viele Energy-Drinks konsumieren. Der Schulkiosk versucht gegenzusteuern, aber: „Der Kiosk tut sich schwer damit, gesunde Sachen zu verkaufen.“ Neben der Bildung habe die Schule aber eben auch den Wunsch, zur Gesundheitsbildung beizutragen.

von Linda Braunschweig

IVZ; 09.07.2019